Installationen

 

Ephemeres Gebilde

Installation im Atelier, Strohhalme, Magnete, Neonfarbe, ca. 300 cm x 180 cm x 240 cm, 2023

Wo lang?

Rauminstallation im Atelier, Schilfrohr, Magnete, Neonfarbe, Nylonfäden, ca. 410 cm x 270 cm x 240 cm; 2022

Die 1m langen Schilfstäbe, sind an vertikalen Nylonschnüren jeweils durch die Mittelachse so aufgehängt, dass sie sich nicht berühren können. Durch innenliegende Magnete richten sich die drehbaren Stäbe mit ihrer farbigen Seite nach Norden aus.

Landschaften

Wandarbeit mit 16 Rahmen, Asche mit Wasserglas auf Wischgaze, gesamt 175 cm x 90 cm; 2022

Durch den Trocknungsprozess einer Masse aus Asche und Kaliwasserglas, aufgetragen auf ein Gewebe, entstanden unterschiedliche Krakelee-Strukturen. Die Rahmen enthielten ursprünglich Stahlstiche mit Landschaften.

Ohne Worte – kein Titel

Nausikaa Hacker und Ulrich Panick

Rauminstallation; gesiebte Asche (10,40 m x 3,40 m), Spachtelmasse (5,50 x 2,50 m), Wandfarbe, Wandobjekt; 2021

In der Ausstellungsreihe "AMIGOS" im streitfeld projektraum in München zeigten Ulrich Panick und Nausikaa Hacker die Rauminstallation "ohne Worte – kein Titel": zwei in ihrer Dimension aufeinander und auf den Raum bezogene Flächen, sowie das Wandobjekt „Das Meer kommt“.
An der Wand erstreckt sich eine rechteckige, weiße, etwa fünfeinhalb auf zweieinhalb Meter große Fläche, gespachtelt, überschliffen, gestrichen, nochmals überschliffen. Durch das Auftragen von Spachtelmasse ist die Oberflächenstruktur der Wand, deren Beschaffenheit sich aus der Art des Putzes und dessen Verarbeitung ergibt, nicht mehr sichtbar. Spuren der Nutzung und Alterung des Ausstellungsraumes werden durch die Spachtelung beseitigt. 
„Ich sehe ja nichts…“ mag die Reaktion des Betrachters sein, wenn er vor Ulrich Panicks Arbeit steht. Dieses „Nichts“ ist nicht nichts. Selbst in der annähernd perfekten Spachtelung lassen sich minimale plastische Differenzen wahrnehmen – und die Differenz zur umgebenden Wandfläche ist enorm. 
Eine zweite, rechteckige Fläche aus mattgrauer Asche bedeckt nahezu zwei Drittel der Bodenfläche des Projektraums. Nausikaa Hacker hat die Asche direkt auf den Boden gesiebt. Durch diesen meditativen und zeitintensiven Arbeitsprozess entstand ein welliges, bewegtes Relief. Das stumpfe Grau der Asche schluckt alles Licht. In ihrer „pudrigen“ Weichheit ist die Fläche extrem verletzlich.
Als Produkt des Verbrauchs und der Verbrennung ist Asche der Endpunkt von Energie-, Wärme- und Ablagerungsprozessen. Im christlichen Kontext steht dieses symbolisch hoch aufgeladene Material in enger Verbindung mit dem Begriff der „Metanoia“, der grundlegenden Änderung der eigenen Lebenseinstellung.

Phönix, vielleicht?

Installation mit gesiebter Holzasche, Tisch, A4-Papier, Bleistift, Regal, Transistorradio, Werkzeugkasten; 4,40 m x 3,36 m; 2021

Vertikal

Modellfiguren 1:100, Nylonfaden; Länge variabel je nach Raumhöhe (hier 240 cm); 2020

In/Out

Rigips-Wand, Löcher, Gipsspachtel, Draht; 439 cm x 90 cm x 7 cm; 2020

Löcher in einer Rigips-Wand: Rostiger Draht kommt aus dem Loch, windet sich, verdreht sich, verwickelt sich, und verschwindet wieder im Loch.
Wand: Membran
Draht: Zeichen, Zeichnung, Dynamik, Zufall

Schwarze Löcher (NGC 1846)

Rigipswand, Löcher, Gipsspachtel, sitzende Modellfiguren M 1:100; 439 cm x 239 cm x 0,7 cm; 2019

In eine Rigipswand wurden Löcher mit einem Durchmesser zwischen 12 mm und 8 mm gebohrt, ein Kunststoffrohr bündig zur Wandoberfläche hineingesteckt und die Ränder verspachtelt. Am Rand jedes Loches sitzt eine Modellfigur. Die Anordnung der Löcher bezieht sich auf ein Foto des Kugelsternhaufens NGC 1846. (Bildnachweis: Wie Kunst ihr Leben verändern kann, Alain de Botton, John Armstrong, Suhrkamp 2017, S. 143, „Der letzte Blick auf das Leben“, Nasa und The Hubble Heritage Team.)

This long, long line 2 (Unschärfe der Nähe)

Modellfiguren, sitzend, M 1:100; Kunststoffprofil, Wandfarbe; 320 cm x 1,6 cm x 1,6 cm; 2018
Installationsansicht Ateliertage Berg 2018

Auf an der Wand befestigten, dreieckigen Kunststoffprofilen werden in unregelmäßigen Abständen Modellfiguren gesetzt und mehrmals mit Wandfarbe überstrichen, sodass alle Einzelheiten der ursprünglich sehr naturalistisch gestalteten Modellfiguren verloren gehen und die Figürlichkeit nur noch zu ahnen ist. Es stellt sich der sonderbare Effekt ein, dass von Ferne die Figuren eindeutiger als sitzende Menschen zu erkennen sind, als aus der Nähe. Dies liegt vielleicht daran, dass die Erwartung des Betrachters die kleinen Figuren von Nahem detaillierter zu sehen als von Weitem, nicht erfüllt wird.

haul  

Shaheen Dill–Riaz / Nausikaa Hacker; 2015

Videoinstallation in der Ausstellung KUNST/STOFF im TIM, staatliches Textil und Industriemuseum, Augsburg
Ausschnitt (jeweils 5 Min. 36 Sec.) aus: „Fernglück“, Länge: 91 Min.; Sender: 3sat/ZDF; Produktion: MAYALOK Filmproduktion; Regie und Kamera: Shaheen Dill-Riaz
und XXL Primark Haul (Juli 2014); PinkShoppingVictim; Christina Mayrdobler; http://www.youtube.com/watch?v=I0kt1obWYlg

Im Ausstellungsbereich „Gründerboom und soziale Frage“ wurden zwei Bildschirme eingebaut, in denen parallel zwei Filmsequenzen im Dauerloop ablaufen.

Eine Sequenz ist ein Ausschnitt aus dem Film „Fernglück“ von Shaheen Dill-Riaz: Die Szene zeigt das Zusammentreffen von vier etwa gleichaltrigen Jugendlichen in einem Krankenhaus in Dhaka: Drei deutsche Jugendliche, die innerhalb des Bundesfreiwilligen Dienstes ein soziales Jahr in Bangladesch machen, unterhalten sich mit einem Mädchen aus Bangladesch, das als Textilarbeiterin bei dem Einsturz des Rana-Plaza Gebäudes 2013 verschüttet wurde, tagelang in den Trümmern lag und auf grauenhafte Weise einen Arm verlor. Die Sequenz zeigt in erschütternder Dichte, das Zusammenprallen zwei verschiedener Welten. Der Sarkasmus und die Stärke der Textilarbeiterin und die Hilflosigkeit und Verunsicherung der deutschen Jugendlichen untergräbt jedoch den gewohnten Blick des Fernsehzuschauers. 

Auf dem darunter angebrachten Bildschirm läuft ein sogenannter „haul“: Das sind youtube-Filme, in denen junge Mädchen die Trophäen ihrer saisonalen „Raubzüge“ durch die Kaufhäuser zeigen. Vor der Videokamera werden Kleidungsstücke präsentiert, kommentiert und jeweils der Preis genannt.

Beide Sequenzen sind etwa gleich lang und laufen parallel. Der Ton ist jeweils über Kopfhörer zu hören.

Die Zusammenstellung der beiden Filmsequenzen im Kontext der Ausstellungsstücke zur Situation der Textilarbeiter*innen im Augsburg des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts soll keine platte Schuldzuweisung sein, sondern die Augen öffnen für die Verdrängung globaler Zusammenhänge aus unserem Bewusstsein.

time, space, dream, reality

Taslima Akhter / Nausikaa Hacker; 2015

Fotoinstallation in der Ausstellung KUNST/STOFF im TIM, staatliches Textil und Industriemuseum, Augsburg
Im Kabinett „Aufbruch ins Industriezeitalter“, das die Geschichte der Textilindustrie im Augsburg des 19. Jahrhunderts dokumentiert, wurden einzelne Exponate entfernt und statt dessen Fotografien aus den Serien „dream and reality“, „portraits of pain“ und „the life and struggle of garment workers” der bengalischen Dokumentarfotografin Taslima Akhter gehängt. 
Taslima Akhter (http://www.taslimaakhter.com) ist Fotografin und Aktivistin in Dhaka, Bangladesch. Sie arbeitet als Koordinatorin in der Gewerkschaft „Bangladesh Garment Workers Solidarity“ und dokumentiert seit über 10 Jahren das Leben und Arbeitsleben der TextilarbeiterInnen in Bangladesch. 
Auf einem Tisch im Kabinett „Aufbruch ins Industriezeitalter“ liegt außerdem ein von Taslima Akhter herausgegebenes Buch über den Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudes 2013, bei dem über 1000 TextilarbeiterInnen in den Trümmern starben. In diesem 300 Seiten dicken Buch geht es um die Erlebnisse der Überlebenden, um die Familienmitglieder der Opfer, um Berichte von Rettern, Statements von Aktivisten, Lehrern, Intellektuellen und es enthält eine Liste mit den Namen aller toten oder vermissten Personen. 
Taslima Akhter ist es gelungen die Passfotos fast aller toten oder vermissten Arbeiter zu sammeln. Einen Teil dieser Passfotos habe ich auf bunte, ausgerissene Fetzen von handgeschöpften, bunten Papieren aus Bangladesch geklebt und mit buntem Stickgarn am Buch befestigt.

Fotos 3 und 5: © Taslima Akhter; 7 und 8 © Felix Weinold

Unten und Oben (Spaßgesellschaft)

Installation in der Ausstellung SCHÖNER WOHNEN der Neuen Münchner Künstlergenossenschaft in der Obersten Baubehörde, München; 2014
Saugroboter, Modellfiguren M 1:100, Konfetti, Bleiplättchen, Lichtschranken, Ladestation

Weiße Modellfiguren im Maßstab 1:100 stehen auf einem Saugroboter. Der Saugroboter setzt sich per Zeitschaltuhr jeden Tag um 12 Uhr mittags in Bewegung und saugt einen durch Lichtschranken definierten Bereich. Am Rand des Raumes befinden sich am Boden weitere Modellfiguren. Sie stehen auf bunten Konfettis und wirken sehr gefährdet. Nachdem „die Oben“ eine Stunde lang herumgefahren sind parkt der Saugroboter wieder in seiner Ladestation.

Kreise | Autopoiesis 2 | Ernte

Drei Rauminstallationen im ehemaligen Wohnhaus des Betriebsgeländes der Isartalbahn, München
Ausstellungsprojekt „bahnen“; 2014

Raum 1: Kreise; Modellfiguren, Nylonfaden, Löcher, Öllampen

Raum 2: Autopoiesis 2; Wachsfigur, die sich mit vier Armen selbst umarmt, Beleuchtung von außen durch Tageslicht oder Scheinwerfer

Raum 3: Ernte; Messing, Wärmelampen

Zitternde

Installation in der Ausstellung „raumlabor“, whitebox München; 2012
ca. 800 stehende Modellfiguren (1:100) mit Nylonfäden leicht abstehend an der Wand befestigt; 11 m x 4,30 m

An einer Wand des Ausstellungsraumes whitebox, der sich in der ehemaligen Pfanni-Fabrik befand, waren ca. 800 Modellfiguren mit einem Nylonfaden so befestigt, als ob sie mit etwas Abstand vor der Wand stehen würden. Die Arbeit spielt mit Dimension, Richtung und Massenhaftigkeit. Es stellte sich ein kribbelndes Gefühl ein.

Waldstück

Installation in der Ausstellung „Standpunkt Beziehung Orientierung“ mit Nicole Frenzel und Afra Dopfer, Kunstverein Rosenheim; 2012
Schilf, Modellfiguren; 245 cm x 245 cm x 240 cm

This long, long line

Installation in der Ausstellung „raumlabor“, whitebox, München; 2012
ca. 500 Modellfiguren M 1:100; 8 m

Vom oberen Stockwerk aus sieht man am Boden des Ausstellungsraums (eine ehemalige Fabrikhalle) eine diagonale weiße Linie. Geht man in das untere Stockwerk entdeckt man, dass die Linie aus Modellfiguren besteht, ein deprimierend langer Zug von Figürchen: einer nach dem anderen, keiner tanzt aus der Reihe und alle sind sehr bedroht und ungeschützt vor unachtsamen Besuchern, die leicht darauf treten könnten. Viele Besucher erschrecken, wenn sie wahrnehmen, dass die Linie aus menschlichen Figuren besteht.

Raum | Private Archäologie

Installationen (Vitrinen) in „Habseligkeiten“, Positionen zeitgenössischer Kunst im Dialog mit Objekten der Archäologischen Staatssammlung München; 2012

Raum; 400 Modellfiguren M 1:100, Nylonfäden, Lüfter
Normalerweise werden in dieser Vitrine Dinge gezeigt, die Menschen vor langer Zeit herstellten, die sie vor langer Zeit in den Händen hielten und benutzten. Nun „schweben“ in dieser Vitrine 400 Modellfiguren (im Maßstab 1:100): Männer und Frauen, alt und jung, mit Gepäck und ohne. Sie werden durch senkrecht gespannte sehr feine Nylonfäden in ihrer Position gehalten. Durch zwei eingebaute Lüfter entstehen in der Vitrine leichte Turbulenzen. Die Figuren zittern, wackeln, drehen sich ganz sachte.
Ist es eine Erinnerung, an die Menschen vergangener Jahrtausende, von denen wir doch recht wenig wissen, die schwankend im leeren Raum stehen?
Oder ist es vielleicht doch eher ein Bild für uns Zeitgenossen? Wir hängen in der Luft, sind ziemlich eingespannt und zittern in den Turbulenzen der Geschichte

Private Archäologie; Kleinplastiken, Multiples, Fundstücke
1 Ast, Multiple, 1987, Gips, Dachlatte, Schnur
2 entwederoder, 2000, Aluminiumguss
3 Entropieverstärker, Multiple, 1992, Kunststoff, Lack
4 Topfschlagen, 2009, Aluminiumguss
5 consciousness, conscience, oder confidence?, 2003/2012, Gips, Schellack
6 Butzelebirn, 1965/2002/2012, Bilderbuchseite
7 Wanderer, 2009, Kunststoff, Modellfiguren
8 o. T., 2010, Wachs
9 Lydia Winter, Wiegenlied, 1950(?)
10 faitesvosjeux, 2002 / 2012, Spielfeld, Würfel, Aluminiumguss
11 Mikado (Gruppe), 2010, Mikadostäbe, Modellfiguren
12 Quirin Hacker, Schlumpf, 2000
13 ichliebtedich, 2003/2012, Widerstandsdraht, Wachsreste

In dieser Vitrine geht es um Kindheit: Spiel, Liebe, Tod und symbiotische Beziehungen.

Auf Augenhöhe

Installation in der Galerie zisko, München; 2012
Interaktive Skulptur; Blei, Federstahl, Modellfiguren M 1:100

Auf den kreisförmig angeordneten Federstahlstäben befindet sich jeweils eine Modellfigur. Tritt der Betrachter heran, um sie genauer zu sehen, fangen die Federstahlstäbe durch die Gewichtsverlagerung im Boden an zu schwingen und die ganze Skulptur kommt in Bewegung.

Porträts

Installation mit ca. 20 „Porträts“ von Modellfiguren, Ausstellungsprojekt Kunstherberge Birkenau, München Giesing; 2011 Laserkopien, Tapetenkleister

Zwei Abbruchhäuser im Stadtteil Giesing waren 5 Monate lang Schauplatz wechselnder künstlerischer Interventionen von insgesamt 48 Künstler*innen.
An verschiedensten Stellen in den Gebäuden wurden Laserkopien von stark vergrößerten Aufnahmen der Gesichter von Architekturmodellfiguren (Größe einer Modellfigur ursprünglich ca. 17mm) tapeziert. Die gekauften Modellfiguren sind auch im Maßstab 1:100 erstaunlich naturalistisch modelliert. Die Individualität der Gesichter wirkt in der extremen Vergrößerung und in Verbindung mit der morbiden Umgebung monströs.

Raum (Hommage an Aloisia Winter)

Ausstellungsprojekt Kunstherberge Birkenau, München Giesing; 2011
Installation mit 1500 Modellfiguren im Maßstab 1:100

In einem Raum im Obergeschoss befinden sich ca. 1500 Architekturmodellfiguren im Maßstab 1:100 an Boden, Decke und Wänden. Die kleinen, weißen Figuren sind zunächst kaum sichtbar, bekommen dann aber in ihrer Massenhaftigkeit eine unübersehbare Präsenz. „Ausgedampft“ aus den abgenutzten Oberflächen entfalten die Figürchen ihr (manchmal unheimlich wirkendes) Eigenleben.

Für meine Eltern

Installation in dem Ausstellungsprojekt Kunstherberge Birkenau, München; 2011
Wachs, MDF

Die Nische ist ausgegossen mit gelblichweißem Gießereiwachs: eine erstarrte, glatte, Fläche, die den durchhängenden Linoleumboden „auffüllt“ zu einer exakten Horizontalen, die alles vereinnahmt und schluckt. Erstarrt, aber mit dem energetischen Potenzial des Wachses, das Flüssige, das Warme, das Lebendige in sich tragend.
Auf dem blaugrüngraumelierten Boden liegt eine kleine, aus Wachs modellierte Figur (ca. 15 cm).

Profissimo-Sicherheit

Performative Installation in der Ausstellung „Im Haus“, Haus der Kunst, München; 2010
Streichholzschachteln, Etiketten, Besen

Während der Ausstellungseröffnung legte ich mit Streichhölzern eine sich durch sämtliche Ausstellungsräume schlängelnde Linie von Häusern. Die leeren Streichholzschachteln wurden neben der Häuserreihe abgelegt. Das ursprüngliche Etikett der Streichholzschachteln war manipuliert und trug die Aufschrift „Profissimo-Sicherheit“. Während der Eröffnung stiegen die Leute teilweise vorsichtig über die Häuschen, teilweise wurden sie aber auch nicht beachtet und das Muster löste sich bereits auf, während immer neue Häuser entstanden. Am Ende der Ausstellungseröffnung kehrte ich die gesamte Häuserreihe wieder auf, bis zu der Stelle, an der ich begonnen hatte, ließ die leeren Streichholzschachteln und die Streichhölzer dort liegen, lehnte den Besen an die Wand und hängte einen Zettel auf mit folgendem Text:
Müh-seliges Bauen / Errichten von Strukturen / this long, long line / Haus an Haus an Haus an Haus an Haus an Haus / Entropie des Zeichens / Auflösung und Neubeginn inbegriffen

Fotos © Stefanie Hacker

Wald (für meinen Vater)

Galerie Markt Bruckmühl; Schilf, Wachs; 2009

Fries

Galerie Markt Bruckmühl; Modellfiguren; 2009

Unten und Oben

Installation im Künstlerhaus Schwandorf; Wachsfiguren; 2004
Fotos: © Silvana Weber

jetzt, und ... ( global players 3)

Installation in der Ausstellung „Augenblick, Ewigkeit, Verfallsdatum“, Galerie der Künstler, München; 2004
Wachs, „Pfeifenputzer“, Nylonfäden

Über jeder am Boden stehenden Wachsfigur (Höhe ca. 10 cm) „schwebte“ an einem senkrecht gespannten Nylonfaden eine fallende Figur.

Differenzprojekt / Domino

Installation in der Ausstellung „Augenblick, Ewigkeit, Verfallsdatum“, Galerie der Künstler, München; 2004

Die Fotoinstallation "Differenzprojekt / Domino" besteht aus ca. 320 Fotos (9 cm x 13 cm), aufgezogen auf PVC-Platten. Die Fotos zeigen jeweils das gleiche Landschaftsmotiv mit Rückenfigur, im Zeitraum von eineinhalb Jahren (fast) täglich aufgenommen zur gleichen Tageszeit. Bildausschnitt, Landschaft und Figur sind gleich. Jahreszeit, Wetter, Kleidung der Rückenfigur und Details der Landschaft ändern sich. Die Fotos werden linear im Abstand von 5 cm aufgestellt und ergeben so eine Linie von maximal 18 Metern Länge. Der Dominoeffekt durch das (versehentliche) Umstoßen (meist bei der Eröffnung) konfrontiert den Jahreslauf mit dem Moment.

Ehrensaalzyklus

Haus der Kunst, München; 2003

Innerhalb der großen Kunstausstellung 2003 im Haus der Kunst, München, konzipierte die neue Münchner Künstlergenossenschaft die Sonderausstellung „Ehrensaal”. Es wurden Künstler eingeladen auf die Architektur und Geschichte des „Ehrensaals” mit möglichst kleinformatigen Arbeiten zu reagieren. Der ursprüngliche „Ehrensaal” war von Troost als Repräsentations-, und Festsaal geplant und „zur Aufstellung größerer Plastiken vorgesehen”. 1994 wurde dieser Raum durch Stellwände und Einbauten aufgeteilt. Diese heute nicht mehr vorhandenen Einbauten boten eine Bühne für verschiedene kleinformatige Inszenierungen:

Lichtschalter: Wachsfigur (7 cm x 4 cm x 3 cm), Spiegel, Sims, Lichtschalter
Jetzt und in der Stunde unseres Todes: Stürzende (in sich selbst): Wachsfigur, Nylonfaden, Nische mit Wachs ausgegossen
Aufzuganlage: Wachsfiguren, Blech, Nylonfaden, Nische
Sex: Wachsfiguren, Nut zwischen Boden und vorgehängter Wand

Die Figuren beziehen sich auf die ursprünglich dem „Ehrensaal” zugedachte Funktion, versuchen aber zugleich die größtmögliche Distanz dazu einzunehmen. Die manchmal obskuren Binnensituationen zwischen Einbauten und ursprünglicher Architektur dienten als Anlass für Inszenierungen zum Thema Intimität.

Parasitäre Parallaxe: fomes fomentarius

40 Abgüsse von Baumschwämmen im Dachgebälk des Sebastianistegs, Wolfratshausen, Ausstellung milleWor; 2003

Die parasitäre Parallaxe ist paradox:
Nimmt der Parasit zwei verschiedene Standpunkte ein um den Wirt zu betrachten?
Lebt die Parallaxe von ihrem Wirt, ohne ihn zu töten ?
Eigentlich hat der Parasit nur einen Standpunkt: Möglichst viel rausholen.
Eigentlich meint die Parallaxe die Fähigkeit die Dinge von verschiedenen Standpunkten aus zu betrachten. Sie dient als Hilfsmittel zur Berechnung von Distanz und bewirkt das räumliche Sehen.

Die parasitäre Parallaxe beschreibt den Minimalkonsens und kann somit im öffentlichen Raum verwendet werden.

Oder geschieht alles nur um der Schönheit eines Stabreims Willen?

Wie auch immer...

Oder, aber:

Es ist eine serielle Arbeit. Im Seriellen liegt in diesem Fall die Irritation. Baumschwämme treten im Plural auf, aber immer an der gleichen Stelle? Hier paart sich konstruktive Rationalität, (männliche?!) Intelligenz mit dem spontan Auftretenden.

Auch und gerade weil,

Echt oder unecht?
Natürlich oder unnatürlich?
Schön oder unschön?

Umsomehr!

Der Baumschwamm ist formal betrachtet die Ausblühung eines Netzes: Eine Aufwölbung und Stauung als Lebensform. Von Selbstbewusstsein, Gewissen und Vertrauen keine Spur, fern aller moralischer Begriffe.
Der Baumschwamm ist so unbewusst, wie nur möglich.

Dennoch,

Die Ausblühungen des kollektiven Unbewussten sind auch in Form von Laternen möglich.
Möglich, auch in der Ausbildung von Dachstühlen, die dann förmlich nach Baumschwämmen schreien.


Binäre Ecke

Klebeband, Stempel; Weipertshausen; 2002

faites vos jeux

Weipertshausen; 2002

In der Rauminstallation „faites vos jeux“ wurden Objekte, Zeichnungen, Fundstücke, Texte, eine Tonaufnahme und Fotoarbeiten über eine lineare Struktur am Boden und an den Wänden in einen Zusammenhang gebracht, der an eine Art Spielablauf denken ließ.
Titel der Auswahl einzelner Arbeiten:
Anweisung, Pappe, 10 cm x 15 cm
Mördergrube, polierter Edelstahl mit gravierter Schrift, 15 cm x 20 cm
Nachtraum, MDF, Polyesterspachtel, Lack, 15 cm x 22 cm x 9 cm
Raum 1, Fotokopie in Wachsplatte, 30 cm x 25 cm x 4 cm
Raum 2, Fotokopie auf Küchenarbeitsplatte, 35 cm x 47 cm x 3 cm
zweins, Aluminiumguss, 9 cm x 11 cm x 5 cm


Idylle

Ausstellung IM PARK, 9 Künstlerprojekte im Westpark, München; 1994

In den Sitzgruppen des Rosengartens sind die Sitze bogenförmig angeordnet und fest montiert. Man hat dort einen guten Ausblick auf den Park und Kletterrosen im Rücken.
In einer dieser Sitzgruppen sind mittels eines Metallbügels 35 cm x 48 cm große Spiegel befestigt, so daß derjenige, der dort Platz nimmt, sein eigenes Spiegelbild vor Augen hat und sonst nichts. 

o.T.

Bildhauersymposion St. Wendel, Beton, Stein; 600 x 230 x 170 cm; 1993

Es interessierten mich die Zwischenräume, die zwischen dem unregelmäßigen Stein und der strengen geometrischen Form entstehen.
Es interessierte mich die Spannung zwischen den beiden sehr unterschiedlichen und dann wieder ähnlichen Materialien Beton und Stein.
Es interessierte mich die rechteckige Geometrie der Felder in der Landschaft.
Es interessierte mich die Wegsituation, bei der im Vorbeigehen (und noch mehr im Vorbeifahren) sich der Blick nur ganz kurz auf einen mächtigen, uralten, schweren Stein richten kann.

Fotos: c Mathias Filus

o. T.

Galerie im Zwinger St. Wendel, Gips, Schichtholzplatte, Rabitzgitter, Spannstahl, Stahlrohr; 250 cm x 250 cm x 220 cm; 1992

Die Kugel wurde durch eine um eine Achse kreisende Schablone erzeugt. Die Schablone und die Gipsspuren sind Teil der Skulptur

Hund im Zwielicht

Ausstellung „Die ersten Jahre der Professionalität“, Interimsgalerie der Künstler BBK München, Styropor, Gips, Holzkonstruktion; 190 x 120 x 380 cm; 1992

Ein großer, weißer Quader mit abgerundeten Kanten nimmt fast den ganzen Luftraum des Treppenhauses ein. Er berührt nirgends die Wände sondern sitzt in einem scheinbar absurden Gleichgewicht auf einer Brüstung. Der Besucher nimmt zunächst den Quader von unten wahr und steigt unter dem Quader die Treppe hinauf. Vom oberen Treppenabsatz aus wirkt der Quader durch das starke Gegenlicht wie eine flache Scheibe und negiert das Volumen des soeben durchmessenen Raums.

Blauer Kegel

Cappenberger Remise, gefärbter Gips; 250 x 250 x 320 cm; 1990

o.T.

Installation im Taubenturm, Dießen
18 Kegel aus Ton, jeweils 50 cm x 50 cm x 50 cm; 1989

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